Last Post - Bye bye Ghana

Hallo Ihr Lieben,


und das zum letzten Mal (wie ihr lesen könnt).

Am letzten Mittwoch musste ich Bye Bye Ghana sagen, da ich an diesem Tag zurück nach Deutschland geflogen bin. Und das natürlich mit gemischten Gefühlen. Zum einen habe ich mich sehr auf meine Familie, meine Freunde und alles Bekannte Zuhause gefreut, auf der anderen Seite ist es schwer nach 11 Monaten aufzubrechen und alles zurück zu lassen was man sich in dieser Zeit erarbeitet hat. Und obwohl ich nun schon länger wusste, dass dieser Abschied bevorsteht, kam doch alles sehr überraschend und schnell. Auf einmal sind die Wochen nur noch gerannt, ein Highlight jagte das nächste und irgendwo ist die Zeit auf der Strecke geblieben sich auf die Heimkehr und den Abschied einzustellen. Auf einmal war er einfach da: der 22. Juli. 

Bevor ich nach Hause geflogen bin, warteten aber natürlich noch einmal ein paar Highlights auf mich. Zunächst hatten wir letzten Montag frei, sodass wir kurz entschlossen noch an einen der wohl schönsten Orte Ghanas gefahren sind: Ada Foah. An diesem Ort treffen der Volta und der Golf von Guinea aufeinander, Salz- und Süßwasser vermischen sich. Und das vor ein traumhaften und paradiesischen Insellandschaft. So sind wir schon früh am Montagmorgen dorthin aufgebrochen und haben es uns noch einmal so richtig gut gehen lassen. 

Kristina, Lukas, ich, Evans, seine Frau Bridget und sein jüngster Sohn Raphael, Jan-Niklas & Alex
Kristina, Lukas, ich, Evans, seine Frau Bridget und sein jüngster Sohn Raphael, Jan-Niklas & Alex

Allerdings mussten wir auch schon recht früh wieder aufbrechen, da uns Evans zu sich nach Hause zum Fufu essen eingeladen hatte. Dort sind wir also am späten Nachmittag zusammen mit Kristina und Alex, unseren deutschen Gästen, aufgebrochen und haben es uns noch einmal richtig gut gehen lassen. Evans selbst sagt, dass gute Essen sei das Einzige was er den Volos bieten könne, was ihnen immer bleibt, aber von meiner Seite aus stimmt das nicht. Natürlich werde ich mich immer an das gute Essen erinnern, aber es gibt so viel mehr an das ich mich gerne zurück erinnern werde, wie zum Beispiel viele gute Gespräche, Ratschläge und die Warmherzigkeit und Herzlichekit mit der wir von Anfang an aufgenommen wurden.

Der Dienstag war dann auch schon mein letzter Arbeitstag, wobei ich an diesem Tag nicht wirklich hilfreich war. Denn auch die Kinder wussten schon länger, dass ich am nächsten Tag nach Hause fliegen würde und so kamen viele, obwohl sie wussten, dass ich keine andere Wahl habe als zu fliegen, zu mir, und baten mich noch nicht zu gehen und länger zu bleiben. Das hat es mir natürlich nicht gerade einfacher gemacht und so habe ich beschlossen am nächsten Morgen noch ein letztes Mal zum Center zu kommen und mich zu verabschieden. Nach den Classes und dem Mittagessen haben dann alle Mädchen beschlossen, dass sie mich noch nach Hause begleiten. So bin ich also zum letzten Mal mit allen Mädels zum Volohaus gelaufen und habe den Nachmittag mit ihnen im Garten verbracht. Wir haben gesungen, getanzt und geredet und die Zeit ist ganz schön schnell verflogen, sodass ich schon bald wieder mit ihnen in Richtung Center aufgebrochen bin, da meine Abschiedsparty dort anstand. Im Center angekommen wurde ich von Peter in die oberste Etage geführt und durfte mich dort auf eine Matte setzten. Nachdem wir dann noch gebetet und gesungen haben, durfte jedes der Kinder zu mir kommen, mich mit einem Puder besprühen und noch ein paar warme Worte sagen. Das war wirklich noch mal richtig schön und hat mir gut gefallen. Danach habe ich noch eine Flagge mit den Unterschriften aller bekommen und natürlich hatten vor allem die Kinder viel Spaß nicht nur mir den Puder überall hinzuschmieren, sondern in erster Linie sich selbst zum „Obruni“ zu machen.

Nach der Feier im Center habe ich meinen letzten Abend mit Jan, Lukas und Jan-Niklas nach einem Essen bei uns im Volohaus verbracht, was zum Ende auch noch einmal wirklich schön war.

Am Mittwoch bin ich dann wirklich zum letzten Mal im Center gewesen und habe mich nach der morgendlichen Devotion angefangen von allen zu verabschieden. Das ist mir natürlich gerade bei den Kindern unglaublich schwer gefallen und hat uns alle viele Tränen gekostet. In 11 Monaten wächst man nun einmal zusammen und gewöhnt sich aneinander und gerade für die neuen Kinder, die ihre erste Vologeneration erleben, ist es besonders schwer sich dann zu verabschieden. Aber auch mir ist es alles andere als leicht gefallen den Kiddies, die mir doch alle sehr ans Herz gewachsen sind, bye bye zu sagen und sich dann umzudrehen und zu gehen. Nichts desto trotz wusste ich natürlich worauf ich mich einlasse und dementsprechend musste dieser Abschied irgendwann kommen. Ich hoffe, dass ich irgendwann noch einmal die Möglichkeit haben werde, nach Ghana und zum Projekt zurückzukehren, um zu gucken, was aus den kleinen, süßen Kiddies geworden ist.


Ihr könnt Euch gewiss vorstellen, dass mein Herz in diesen Tagen schwer war, denn ich musste langsam Abschied von meinem Leben in Ghana, von den Menschen, die ich lieb gewonnen habe und die mir zu Freunden geworden sind, nehmen. Aber bei aller Abschiedswehmut tröstet mich doch auch das Glück, das ich von hier mitnehmen darf; die Erfahrungen und Begegnungen – schöne wie traurige – kann mir niemand nehmen, sie bleiben ein Leben lang. Und ich habe bis zum Abreisetag noch jeden einzelnen Tag mit den Menschen und vor allem mit den Kindern ausgekostet und genossen.

 

Ich danke Euch allen, dass Ihr mich das Jahr über „begleitet“ habt und treu meinen Blog verfolgt habt. Es hat mir immer Spaß gemacht den Blog zu schreiben und ich werde es sicherlich in meinem sonntäglichen Tagesablauf vermissen.

Nun heißt es aber erst einmal ankommen und sich wieder an alles hier gewöhnen. Es ist schon merkwürdig nach einer so langen Zeit zurück zu sein und wieder in sein „altes“ Leben zurückzukehren. Ich merke selbst, dass ich mit meinen Gedanken noch sehr in Ghana hänge und eigentlich noch immer nicht ganz realisiert habe, dass ich jetzt endgültig zurück Zuhause bin und es erst einmal nicht mehr so schnell nach Ghana geht.

 

Viele liebe Grüße aus Deutschland und nochmals Danke für Euer Interesse!

 

Alina

 

 

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