Exams im Center, ein Ausflug nach Prampram, Osterwoche in Ghana & Abschied von Justice

Hallo Ihr Lieben!

 

Wie versprochen habe ich diesmal deutlich mehr zu berichten, denn wir hatten eine ziemlich aufregende und ereignisreiche Woche. Erst einmal ein kurzer Überblick was so alles in dieser Woche anstand: Zunächst war es ja die Osterwoche, die gerade im katholischen Ghana sehr konservativ gefeiert wird. Außerdem stand ein Ausflug zum Kinderparadise, einer ähnlichen Organisation wie wir sie sind, in Prampram an. Nebenbei haben wir im Center noch Examen geschrieben und uns auf Justice’s Abreise nach China vorbereitet. Am Freitag kam uns dann Nora aus dem Norden besuchen und Samstag ging es für uns schon wieder in die Eastern Region, um am diesjährigen Paragliding Festival dort teilzunehmen.

Ihr seht also, es ist viel passiert diese Woche! Aber fangen wir mal von vorne an:

(Mehr Fotos von allen Ereignissen findet Ihr hier).

 

Diese Woche standen im Center die nächsten Exams an, aber bei den ganzen anderen Ereignissen ist das leider eher zur Nebensache geworden. Deshalb kann ich dazu im Prinzip auch nicht viel schreiben, da ich noch nichts über die Ergebnisse weiß. Was ich aber sagen kann ist, dass die Kiddies sich immer sehr auf die Examen freuen (komisch, ich habe so was immer gehasst). So waren sie doch ziemlich geknickt, als ich am ersten April zu ihnen sagte, dass wir die Examen leider an diesem Tag nicht schreiben können. Nachdem ich die Situation aber mit einem „April, April“ aufgeklärt habe, konnten die Kinder zum Glück wieder lachen und haben ihrerseits angefangen uns mit Aprilscherzen zu bombardieren. Leider haben sie das auch die folgenden Tage weiterhin gemacht, also scheinbar haben sie das Prinzip des ersten Aprils noch nicht sooo genau verstanden ;)

Mohammed ganz konzentriert beim Rechnen
Mohammed ganz konzentriert beim Rechnen
Mabel posiert vor der Tafel
Mabel posiert vor der Tafel

Weiterhin mussten wir diese Woche nun endgültig Abschied von Justice nehmen. Nachdem seine Abreise immer wieder verschoben wurde, war es am Donnerstag endlich soweit. Justice ist für 6 Jahre nach China geflogen, um dort sein Medizinstudium abzuschließen. Als kleines Abschiedsgeschenk haben wir ihm am Mittwochabend eine Ghanaflagge geschenkt, auf der alle Beneficiaries und Teammitglieder unterschrieben haben. Außerdem haben wir noch alle zusammen gesungen, gebetet und ihm unsere guten Wünsche mit auf den Weg gegeben. Am Donnerstag sind wir dann mit 13 Leuten zum Flughafen gefahren, um ihn dort noch einmal zu verabschieden. Die Fahrt war erstaunlich ruhig, alle waren irgendwie in ihren Gedanken und es wurde nicht viel gesprochen. Vor allem Justice war natürlich sehr angespannt und aufgeregt, gleichzeitig aber auch traurig. Es ist eine Reise ins Ungewisse, für jemanden der noch nie zuvor in seinem Leben Ghana verlassen hat. Seine erste Reise und dann auch noch nach China und für 6 Jahre, vorerst ohne Rückflugticket. Ganz schön hart. Auf der anderen Seite muss man das Ganze auch aus Justice’s Perspektive betrachten. Wer bekommt schon die einmalige Chance, sein Studium im Ausland finanziert zu bekommen. Er selbst muss sich lediglich um seine Wohnung und Essen kümmern, die Schulgebühren werden von einigen Spendern bezahlt.

Nun ja, da uns leider ein paar Ordner am Flughafen Stress gemacht haben, mussten wir uns ziemlich Hals über Kopf verabschieden und es bleib wenig Zeit für letzte Worte. Noch ein schnelles – eigentlich verbotenes – Abschiedsfoto und dann hieß es: Bye-bye, Justice! Nante yie, yebeshia bio (Tschüss, Justice! Gute Reise, wir werden uns wiedersehen)!!

Justice mit unserer Flagge
Justice mit unserer Flagge
die ganze Truppe am Flughafen
die ganze Truppe am Flughafen

 

Nachdem wir vom Flughafen zurück waren, stand im Center schon die nächste Veranstaltung an: Ein ghanaischer Priester, der dem Projekt wohl schon länger verbunden ist, wollte im Center vorbeikommen, um 12 Leuten die Füße zu waschen, so wie Jesus es am Gründonnerstag mit seinen Aposteln gemacht hat. So kam Father Ellis gegen 17:30 Uhr ins Center und wir kamen alle auf dem Top des Centers zusammen, um zu beten und zu singen. Danach hat Father Ellis jeweils 6 unserer Jungen und Mädchen die Füße gewaschen. Für die 12 Auserwählten war das natürlich ein ganz besonderes Ereignis, aber auch für die Zuschauer war es schön anzusehen und wir alle haben uns noch mal als eine große Familie gefühlt, als wir zusammen gekommen sind und gemeinsam gebetet und gesungen haben. Außerdem hat Father Ellis uns alle noch mit einem speziellen Öl gesegnet. Nachdem er dann wieder gegangen ist, haben wir noch mit den Kindern und dem Staff auf dem Top getanzt und gespielt und den Abend ausklingen lassen.

Vor der Abschiedsfeier von Justice am Mittwoch war ich noch mit Peter, Jan, Richmond und Jan-Niklas in Prampram, um dort eine andere NGO (nicht staatliche Organisation), die ähnlich wie wir mit Straßenkindern arbeitet, zu besuchen. Von dort wollen wir vor allem Ideen für unser neues Land in Ayikuma mitnehmen. Und ich kann nur sagen: Das ist uns definitiv gelungen. Das sogenannte Kinderparadise in Prampram hat eine superschöne Außenanlage zu bieten, mit Fußballplatz, Basketballplatz und einem kindgerechten Spielplatz, wie man ihn aus Deutschland kennt (kein Wunder, die Managerin ist Deutsche). Wenn unser neues Land in Ayikuma irgendwann nur annähernd so gut aussieht wie das Kinderparadise können wir glücklich und stolz sein. Zugleich können wir dann auch sicher sein, dass sich die Kinder dort wohlfühlen werden und ihr geliebtes Ashaiman nicht zu sehr vermissen werden. Denn es ist wahr, so viel Schlechtes man über Ashaiman hören mag, die Kinder, die hier aufwachsen, mögen diese Stadt. Vor allem für die (ehemaligen) Straßenkinder hat Ashaiman eine Menge zu bieten und es wird sicherlich schwer für viele, sich an das neue ländliche Umfeld in Ayikuma zu gewöhnen, wo die nächste Stadt schon etwas weiter weg ist. Jedenfalls haben die Leute vom Kinerparadise das auch gut gemanaged und ich denke, dass auch wir in der Lage sein werden in Ayikuma einige tolle Freizeitmöglichkeiten für die Kinder zu bieten, abgesehen von einer Stadt wie Ashaiman.

Leider war es uns im Kinderparadise nicht gestattet Fotos zu machen, daher an dieser Stelle leider keine Bilder.

 

Am Freitagmorgen ist uns Nora dann mal wieder besuchen gekommen. Zurzeit ist sie glücklicherweise öfters in Ashaiman, was uns allen sehr gut gefällt. Nachdem wir am Sonntag gemeinsam in der Messe waren, musste sie uns aber leider schon wieder verlassen. Allerdings wird unser nächstes Wiedersehen sicherlich nicht allzu lange auf sich warten lassen ;)

Obwohl die Ostermesse heute eigentlich erst um 8:30 Uhr anfangen sollte, standen unsere Centerboys leider schon um 7:10 Uhr bei uns am Gartentor und wollten beschäftigt werden. Das stellte sich als etwas schwierig heraus, da wir gerade erst aufgestanden waren. Nun gut, nach einem schnellen Frühstück und ein paar Spielen im Garten sind wir dann zusammen mit den Boys zur vierstündigen Messe gegangen. Leider wurde in dieser Messe mal wieder öfters alles auf Twi oder Ewé (eine anderen lokale Sprache) übersetzt und so zog sich das Ganze ein bisschen. Nachdem wir dann nach der Messe noch ein paar Fotos gemacht haben, konnten wir glücklich gegen 12:45 Uhr nach Hause. Dort haben wir uns dann an unsere Blogs etc. gesetzt und uns danach erst mal ein bisschen von dieser ereignisreichen und anstrengenden Woche erholt.

nach der Kirche mit Joy
nach der Kirche mit Joy


In den nächsten Tagen werde ich Euch auch noch vom Paragliding berichten, allerdings würde das jetzt den Rahmen dieses Eintrages sprengen. Soviel nur vorweg: Es war klasse!!!

 

Ich wünsche Euch allen ein Frohes Osterfest!

 

Liebe Grüße nach Deutschland und bis bald

Alina :)



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