Internet-Stress, Nora und Lena reisen ab, ein Besuch im Tema Hospital & ein Dieb in Ashaiman

Mahaá Ihr Lieben! (Guten Nachmittag)

 

Eine weitere Woche ist vergangen – ohne Internet…

…und leider gibt es dazu auch keine guten Neuigkeiten. Nachdem uns zunächst gesagt wurde, das Kabel und Internet würde zuerst installiert, dann könnten wir es eine Weile ausprobieren und dann müssten wir erst bezahlen, stellte sich diesen Freitag heraus, dass man wohl doch zuerst bezahlen muss bevor der Installateur kommt. So fahren die beiden Jungs am Samstagmorgen hoch motiviert nach Tema, um das Geld für den ersten Monat Internet und die Installation selbst zu bezahlen. Gegen Mittag trudeln sie aber ziemlich niedergeschlagen und angepisst wieder im Volohaus ein und ich kann mir schon denken, dass da wohl irgendwas schief gelaufen sein muss. Es hat sich nämlich herausgestellt, dass zunächst noch jemand vorbeikommen und checken muss, ob eine Installation hier überhaupt möglich ist. Danach müssen wir bezahlen und dann kommt der Installateur innerhalb der nächsten 8 Tage und verlegt die Kabel für das neue Internet. Wenn Vodafone nicht mit Abstand der günstigste Internetanbieter wäre, hätten wir uns mit Sicherheit schon längst einen anderen gesucht, da sie so unzuverlässig sind und arbeiten. Aber da wir nun mal nicht zu viel Geld für das Internet bezahlen wollen, bleibt uns nichts anderes übrig, als brav zu warten wie es weitergeht. Ich halte Euch auf jeden Fall auf dem Laufenden und gebe Bescheid, wenn das neue Internet endlich installiert ist! (Wir hoffen, dass es bis Ende November klappt…)

 

Montag, 10.11.2014

 

Trotz meiner eigentlichen C-Woche, d.h. morgens frei und nachmittags im Center, bin ich diese Woche nach unserer Stundenplanänderung morgens nicht Zuhause, sondern helfe im Center aus. Dafür muss ich dann aber auch abends erst um 18:30 Uhr da sein, was sehr entspannt ist. Somit heißt es also für uns alle drei früh aufstehen und ab zum Center wo die Kinder schon ungeduldig auf uns warten. Ich bin dann wieder bei Evans in der Klasse und nach der Pause darf ich mit den Kindern Mathe machen und dann geht es auch schon wieder nach Hause. Nach dem Essen machen sich Lukas und ich wegen unseren Verletzungen/ Infektionen an den Händen auf zum Krankenhaus in Tema wo wir Justice treffen – natürlich mit der obligatorischen ghanaischen Verspätung. Dank ihm kommen wir aber glücklicherweise sehr schnell an die Reihe und müssen nicht durch die Registrierung. Außerdem müssen wir, weil uns ein Freund von ihm behandelt, nicht einmal etwas bezahlen! Es ist einfach klasse, dass Justice da ist und sollte er wirklich nach China gehen, wäre das ein herber Verlust für die Organisation! Er bezahlt danach sogar noch Lukas’ Medikamente ohne zu zögern. Ich habe leider das Pech, dass meine Creme nicht mehr da ist und so will ich sie selber in einer der zahlreichen Apotheken besorgen, aber das ist leichter gesagt als getan, denn in der Apotheke, die ich aufsuche, gibt es die Salbe auch nicht. So fahren wir unverrichteter Dinge zurück zum Volohaus von wo aus ich direkt wieder mit Jan-Niklas zum Einkaufen fahre. Danach setzen wir uns an unseren Übersetzungskram bevor wir um 17:45 Uhr essen. Nach dem Essen machen Jan-Niklas und ich uns auf den Weg ins Center, um bei den Preps zu helfen. Leider ist Jan-Niklas auf dem Weg zum Center die Kette vom Fahrrad abgesprungen und das war wirklich eher weniger schön, da ich auf einmal alleine mitten auf der Main Street stand und ihn nicht mehr gesehen habe. Nachdem ich dann 3-mal 200 Meter Straße hoch und wieder runter gefahren bin, wollte ich gerade aufgeben und alleine zum Center fahren, als ich Jan-Niklas 100 Meter vor mir stehen sehen habe. Ich bin dann schnell hingeradelt und zusammen sind wir zum Center weitergefahren. Dort angekommen habe ich erstmal Peter im Office auf seinem Laptop schlafen sehen, der aber kurze Zeit später aus dem Office raus kam und noch vor der Begrüßung meinte, dass ich zu spät sei – und das als Ghanaer, der ja sooo auf Pünktlichkeit achtet… Um 19:40 Uhr meint Peter dann auf einmal zu allen Jungs, sie sollen die Bücher zumachen und aufräumen, was Jan-Niklas und mich sehr wundert, da die Preps normal mindestens bis 20:30 Uhr dauern. Die Erklärung folgt aber kurze Zeit später: Die Jungs haben an dem Abend noch nichts gegessen. Aber anstatt dass wir nach Hause fahren dürfen, müssen wir noch bis nach dem Essen warten und zum Zähneputzen da bleiben.

Außerdem zieht heute Abend der erste New Boy, Rajid, ein, der von seiner Mutter noch ins Center gebracht wird. Ich finde es etwas merkwürdig, dass sich die beiden nicht einmal richtig verabschieden, sondern Rajid sich sofort zum Essen an den Tisch setzt und seine Mutter nach einem Gespräch mit Tetteh einfach wieder nach Hause fährt. Das tun Jan-Niklas und ich dann auch um 20:15 Uhr, nachdem die Jungs alle ihre Zähne geputzt haben. Im Volohaus angekommen spielen wir noch ein bisschen Karten und gehen danach ins Bett.

 

Mittwoch, 12.11.2014

 

Heute Morgen müssen wir mal wieder zu Fuß zum Center gehen, da wir Lena und Nora mitnehmen wollen, um ihnen das Center zu zeigen. Dafür holen wir sie schon um 8 Uhr an der Clementina Church ab und laufen dann zu fünft zum Center. Dort angekommen erwartet uns erst mal sehr viel „Bassa-Bassa“ (kann man in etwa mit „Trubel“ oder „Heckmeck“ übersetzen). Alle Kinder kommen angerannt und wollen die neuen Obrunis kennenlernen. Nachdem wir den beiden Mädels das Center gezeigt haben, machen wir mit den Kindern eine Devotion bei der gesungen und gebetet wird. Danach geht es dann zu den Classes. Netterweise übernehmen Lena und Nora dabei auch ein bisschen Arbeit, so übt Nora mit Atsu das Alphabet und Zahlen, während Lena sich mit Kobby beschäftigt. Lukas und Fussini nehmen wie immer die Kleinsten (Level 1) und Jan-Niklas macht die Mittleren (Level 2), da Evans Tochter im Krankenhaus ist, weil sie sehr hohes Fieber hat. Für mich bleibt dann noch die Level 3 Klasse, denn Johnson, deren eigentlicher Lehrer, ist noch nicht im Center aufgetaucht. Ich übe dann mit den Mädels das Verb to be, wobei diese alles schon gut beherrschen und nach kurzer Zeit mit den Aufgaben fertig sind. So schnelles und gutes Arbeiten bin ich nach meiner verbrachten Zeit mit den Level 2 Leuten schon gar nicht mehr gewöhnt… Als Johnson später ins Center kommt, übernimmt er die Klasse und ich gucke nur noch zu und helfe ein bisschen aus. Nach kurzer Zeit kommt Lukas zu mir und berichtet, dass Maggi ihn angerufen hat, weil sie unsere innere Haustür nicht aufbekommt, bei der schon seit ein paar Tagen das Schloss klemmt. Lukas macht sich dann sofort mit dem FCP-Fahrrad zum Volohaus auf, um ihr zu helfen. In der Pause sitzen Nora, Lena und ich mit den Jungs und Mädels vorm Center uns spielen zusammen. Dabei merke ich einmal mehr, wie sehr ich manchmal ein bisschen weibliche Unterstützung im Center vermisse. Schade, dass die zwei nicht länger hier bleiben. Lukas ist, nachdem er vom Volohaus zurück ist, zum Frisör gegangen und hat außerdem Jan-Niklas’ und sein Ghana-Shirt vom Schneider abgeholt. Als wir nach den Classes gehen wollen, sehen wir in der untersten Etage wie Steven blutend und weinend im Waschraum steht. Es stellt sich heraus, dass er wohl von einem größeren Jungen auf der Straße geschlagen wurde, anscheinend ziemlich heftig, da seine Lippe und eventuell auch sein Mundinneres bluten. Wir überlassen ihn dann erst einmal Fussini, da wir in dieser Situation ein bisschen hilflos sind und Fussini eher in der Lage ist die Situation zu klären.

 

Achtung! Nur für starke Nerven!

à Nach diesem Zwischenfall wollen wir dann eigentlich schnell nach Hause, aber da erwartet uns das nächste Übel. Ein Mann hat wohl in der Nähe der Main Station etwas gestohlen und eine Menschenmenge hat ihn bis zum Platz vor dem Center getrieben. Nach Lukas’ Aussage, der ihn auf dem Nachhauseweg auch schon gesehen hat, wurde er wohl schon auf dem Weg geschlagen und hat geblutet. Zunächst beobachten wir das Spektakel nur von der sicheren Veranda des Centers, wo uns Fussini erst einmal die Sachlage erklärt. Dieb in Ashaiman zu sein ist, wenn man erwischt wird, wirklich kein Zuckerschlecken. Auch die letztjährigen Freiwilligen Simon und Jordan haben davon berichtet, dass ein Dieb erst zusammen geschlagen und dann lebendig verbrannt wurde. Die Polizei kümmert sich hier nicht um Diebe und so sind sie der Masse absolut hilflos ausgesetzt. Auch als wir von der Veranda des FCP runtergehen, meint die Nachbarin zu mir, dass der Mann ein Dieb sei und man ihn verbrennen solle. Für uns als Deutsche ist dieses Szenario natürlich unvorstellbar und absolut grausam und unmenschlich, aber die Menschen in Ashaiman kennen bei Dieben keine Gnade. Vor allem muss man sich vorstellen wie verzweifelt jemand sein muss, der etwas stiehlt, obwohl er genau weiß, dass er, wenn er erwischt wird, diese Tat wahrscheinlich mit dem Leben bezahlen muss! Nun ja, jedenfalls gehen wir dann recht schnell am Geschehen vorbei – natürlich ohne einzugreifen, weil was soll ein weißer „Weltverbesserer“ einer aufgebrachten Meute schon groß entgegensetzen ohne dass er selbst in die Schusslinie gerät? Mittlerweile hat sich ein Menschenkreis um den Dieb, welcher am Boden und unter dicken Zementblöcken begraben liegt, gebildet. Es stehen bestimmt um die 40 bis 50 Personen, teils auch kleine Kinder, die gerade aus der Schule kommen, um den Mann herum, der hilflos und um Gnade bettelnd in der Mitte liegt. Aber die Menschen hier kennen keine Gnade, denn wie Fussini uns erklärt, hätte der Dieb auch keine Gnade mit anderen gehabt. Für uns als Deutsche/ Europäer ist das ganze Szenario sehr skurril und absolut abschreckend, aber hier in Ashaiman ist das normal und wenn man keine klaren Zeichen gegen ein solches Missverhalten setzt, gäbe es in Ashaiman wohl bald nur noch unehrliche Menschen. Ich verlasse dann relativ schnell mit Lena und Nora den Ort des Geschehens, da wir uns unsicher sind was wohl passieren wird und nicht unbedingt Zeugen eines Lebendig-Verbrennens sein wollen. Und hier kann man wieder einmal sehen wie unterschiedlich Kulturen sind und was für Folgen Selbstjustiz haben kann. Die Menschen handeln nach dem Prinzip Auge um Auge und Zahn um Zahn, da sie Angst haben, der Fall könne bei der Polizei untergehen und nicht einmal vor Gericht gebracht werden. Da entscheidet man doch lieber selbst was mit den Menschen, der Unrecht getan hat, passieren soll anstatt auf die korrupte Polizei zu vertrauen. Mir ist heute einmal mehr klar geworden, wie dankbar man für eine funktionierende Polizei in Deutschland sein sollte, die eingreift, wenn etwas Schlimmes passiert und nicht tatenlos zusieht oder einfach aufgibt und den schlechten Menschen seinem Schicksal bzw. der Selbstjustiz einer aufgebrachten Meute überlässt.

Übrigens wird hier sogar bei Dieben ein Unterschied zwischen schwarz und weiß gemacht, denn wer hier einen „heiligen Weißen“ schlägt oder ihm Schlimmeres zufügt, läuft selbst Gefahr wiederum von anderen Schwarzen angegriffen zu werden. Eine absolut verrückte Welt…

Weiterhin erschüttert es mich, dass – wie wir später von Evans erfahren - der Vater von einem der Beneficiaries auch einmal fast lebendig verbrannt worden wäre und nur mit Glück überlebt hat. Auch er hatte wohl etwas gestohlen und wurde danach von einer aufgebrachten Menge sogar mit Macheten mehr oder weniger verstümmelt. Ein wirkliches Wunder, dass er  überlebt hat und mit Sicherheit eine absolute Lehre fürs Leben. Auch wäre ein schon älterer Beneficiary vor ein paar Jahren einmal fast lebendig verbrannt worden, da er in Middle East, also in unserer Nachbarschaft irgendwo, etwas gestohlen hatte. Auch er hatte absolutes Glück, da er, während er schon zusammen geschlagen wurde, gerade noch den Namen „Mister Bonney“ sagen konnte. Mister Bonney war zur damaligen Zeit der Leiter des FCP und man kannte anscheinend den Namen, da die Meute den Beneficiary dann zu Mister Bonneys Haus gebracht hat und dieser ihn glücklicherweise vor Schlimmerem bewahren konnte. So krass das auch klingen mag, aber hier sind solche Dinge Alltag und werden nicht sonderlich beachtet oder als etwas Grausames angesehen, sondern es ist einfach „normal“. Die Kinder wachsen damit auf und kennen nichts anderes und so wird diese „Tradition“ wohl nie ein Ende finden. Nun ja, auch mir bleibt da nicht viel anderes übrig als zu sagen: andere Länder – andere Sitten; that’s Ghana. ß

 

 

Jan-Niklas und ich bringen Lena und Nora dann noch nach Hause und wir verabreden uns für heute Abend. Zuhause essen wir dann zu dritt zu Mittag, Reis mit Bohnen – eine sehr interessante Kombi. Außerdem kommt Evans Bruder Emmanuel, um endlich Lukas Zimmertür zu reparieren und um uns ein neues Schloss in die Haustür einzubauen. Nachmittags macht sich Lukas noch auf den Weg zu einem Parent-Meetings im Centre und Jan-Niklas und ich machen ein paar administrative Arbeiten. Gegen 17 Uhr entschließe ich mich noch schnell ein bisschen Ananas holen zu gehen und fahre mit dem Fahrrad zum Mandela-Market, wo ich schon beim letzten Mal so gut eingekauft hatte. Dort angekommen gibt es zwar zunächst einige Kommunikationsschwierigkeiten, aber letztendlich bekomme ich 3 Ananas für einen ghanaischen Friedens-Obruni-Preis; Twi macht hier wirklich den Unterschied beim Einkaufen. Zurück im Volohaus helfe ich Jan-Niklas noch ein bisschen beim Übersetzen eines Textes und dann kommt auch schon Lukas zurück, der uns kurz von Stevens Elterngespräch berichtet. Stevens Mutter ist wohl nicht sonderlich an dem Jungen interessiert und sein Vater ist schon lange einfach verschwunden. Außerdem hat sich Lukas wohl noch mit Jan und Evans über den Dieb-Vorfall unterhalten und Evans meinte, dass das Gang und Gebe sei und in manchen sehr ländlichen Gegenden in der Volta-Region sogar noch Leute lebendig begraben werden, wenn sie z.B. den Ruf der Familie in den Schmutz gezogen haben. Für uns als Deutsche einfach unvorstellbar und absolut realitätsfern, aber that’s Ghana. Zudem meinte Evans wohl auch noch, dass auch er immer sofort rausstürmen würde, wenn er jemanden „Thief, Thief“ (also „Dieb“) rufen hört…

 

Gegen 18:30 Uhr gibt es dann bei uns im Volohaus Essen und wir sitzen zusammen gemütlich in der Küche und erzählen noch ein bisschen. Abends kommen außerdem Lena und Nora noch ein letztes Mal bei uns im Volohaus vorbei, bevor sie am Freitag in den Norden abreisen. Wir sitzen bis ca. 23:30 Uhr im Wohnzimmer und quatschen über Gott und die Welt. Und wir haben uns fest vorgenommen, Silvester zusammen in Cape Coast zu verbringen und hoffen jetzt alle, dass nichts dazwischen kommt. Ich bin schon ein bisschen traurig als die beiden gehen, denn jetzt fehlt hier wieder jegliche weibliche Unterstützung. Nachdem die zwei Mädels gegangen sind, falle ich aber relativ schnell und müde ins Bett und schlafe diese Nacht ausnahmsweise mal wirklich gut.

 

Donnerstag, 13.11.2014

 

Ein stressiger Tag liegt vor mir: Jan-Niklas wird wohl morgens mit Meetings beschäftigt sein, Lukas und Richmond gehen zu einem Meeting mit den Stadtwerken von Ashaiman und so bin ich die einzige Volontärin, die im Center unterrichtet - Dachte ich zumindest. Denn es stellt sich bald heraus, dass das Meeting mit den Parents sich mal wieder weit nach hinten verschiebt, weil Tetteh erst gegen 9:45 Uhr loszieht, um die ersten Eltern einzusammeln. So unterrichten Jan-Niklas und ich die Level 2 Klasse, während sich Richmond und Lukas erst gegen 11 Uhr auf den Weg zum Meeting mit den Stadtwerken machen und bis dahin bei den Kleinen von Level 1 helfen. Außerdem haben wir heute Morgen eine schöne Devotion mit Trommeln und Gesang gemacht. In der Pause gehe ich zu Fussini, um ihn zu fragen was gestern noch mit dem Dieb passiert ist und wie die Geschichte ausgegangen ist. Es stellt sich heraus, dass der Mann angeblich 10.000 Cedi geklaut hatte. Als ich frage, wer zur Hölle denn in Ashaiman an der Main Station mit 10.000 Cedi rum läuft bzw. überhaupt so viel Geld hat, erklärt Fussini mir, dass es wahrscheinlich ein Bettler gewesen sei. Ich traue meinen Ohren kaum als ich das höre, aber Fussini fügt noch hinzu, dass diese Menschen oft lange sparen und sich so eine gute Summe bildet. Glücklicherweise erzählt er mir dann auch, dass die Meute den Mann nicht getötet hat, sondern ihn wahrscheinlich zur Polizeistation gebracht hat. Wobei er auch zugibt, dass die Männer in der Meute den Dieb gerne verbrannt hätten und dieser Glück hatte, dass einige Frauen um Gnade für in gebeten haben. Evans fügt später hinzu, dass der Dieb außerdem von Glück sagen kann, dass er nicht abends erwischt wurde, da er dann im Dunkel der Nacht mit einer fast 100%-igen Wahrscheinlichkeit verbrannt worden wäre und es keine Gnade gegeben hätte.

 

Nach der Pause unterrichte ich bis 11:45 Uhr noch Englisch mit Jan-Niklas in der Level 2 Klasse, der dann aber zu seinem ersten Parent-Meeting gerufen wird. Um 12 Uhr schließen Fussini und ich die Classes und ich fahre alleine zurück zum Volohaus, da beide Jungs noch in Meetings sind. An der Clementina Church treffe ich ein letztes Mal auf Nora und Lena, die sich gerade auf den Weg zum Strand machen wollen. Ich wünsche ihnen noch viel Spaß und alles Gute für den Flug und düse dann weiter nach Hause. Dort angekommen esse ich mit Lukas, der gegen 13 Uhr eintrifft, zu Mittag und danach geben wir uns an unsere administrativen Arbeiten, die fast den ganzen Nachmittag einnehmen. Wir essen dann alle zusammen um 17:45 Uhr zu Abend und Lukas und ich machen uns danach auf den Weg zum Center. Als ich in die Gasse zum Center einbiege, ist mir schon klar, dass wohl der Strom ausgefallen ist, da es stockfinster ist, und ich ärgere mich ein bisschen, dass wir nicht vorher im Center angerufen haben, um das zu checken. Aber dann verbringen wir noch eine schöne Zeit mit den Beneficiaries und Tetteh und es hat sich doch gelohnt zum Center zu kommen. Wir machen uns dann wieder auf den Heimweg als es bei den Kiddies Essen gibt und kommen gegen 19:50 Uhr am Volohaus an. Den Abend verbringen wir vorm PC und mit Karten spielen, bevor wir gegen 22 Uhr ins unsere Betten fallen.

 

Freitag, 14.11.2014

 

Es ist schon wieder Freitag und das nächste General Meeting steht an. Pünktlich um 9 Uhr stehen wir am Center und werden schon freudig von Rajid, Atsu und Steven begrüßt. Bald kommen dann auch Evans und Jan und so kann unser Meeting gegen 9:30 Uhr beginnen. Nach dem Meeting wollte ich eigentlich zum Schneider, um auch meine ersten Ghana-Sachen anfertigen zu lassen, aber weil Lukas und Jan-Niklas nach Tema wollen (einmal wegen dem neuen Internet und außerdem scheint wieder ein Paket für Jan-Niklas angekommen zu sein), mache ich mich dann doch direkt auf den Nachhauseweg, da ich noch 600 Cedi Essensgeld mitnehmen soll und damit lieber nicht zu lange auf den Straßen Ashaimans unterwegs sein will. Am Volohaus angekommen esse ich gegen 13:30 Uhr und später am Nachmittag kommt Emmanuel, um endlich unsere Antenne fürs Fernsehen anzubringen, die schon seit längerer Zeit kaputt ist. Kurz nach Emmanuel trudeln auch Lukas und Jan-Niklas aus Tema wieder am Volohaus ein und nachdem Emmanuel unsere Antenne fertig installiert hat, sitzt er noch kurz mit uns im Wohnzimmer. Für die Installation verlangt er von uns gar nichts, lediglich für die Arbeit an Lukas Tür bekommt er 20 Cedi; ein absoluter Freundschaftsdienst. Wir drei beschließen dann um 17 Uhr einen Film zu gucken und essen danach zu Abend. Danach hocken wir alle zusammen den ganzen Abend in Jan-Niklas’ Zimmer, um unsere Weihnachtsreise zu planen. Damit kommen wir auch gut voran und ich freue mich schon jetzt sehr darauf!

 

Sonntag, 16.11.2014

 

Ich schlafe diese Nacht wirklich gut und so bin ich echt fertig, als der Wecker mich schon um Viertel vor 6 aus dem Bett klingelt. Auch die Jungs sind nicht wirklich fit, aber es ist schön nicht als einzige noch so müde zu sein. Nach dem Frühstück machen wir uns dann schnell mit dem Rad auf dem Weg zum Center und gehen von da aus zu Fuß mit den Jungs zur Kirche. Diesmal sind wir sogar pünktlich da und bekommen den Einzug noch mit. Das ist aber auch so ziemlich alles was die meisten der Jungs mitbekommen, denn bis auf Ali und Jonathan schlafen die anderen die meiste Zeit durch. Vor allem Isaac liegt die ganze Messe auf mir drauf, was nicht gerade angenehm ist, da mir sowieso schon sehr warm ist. Nach der Messe beschließen wir so, dass wir die, die sich gut benommen haben, mit Popcorn belohnen und die anderen so auf ihr Fehlverhalten aufmerksam machen wollen. Zurück im Volohaus geben wir uns dann alle an den Blogeintrag oder noch ausstehende administrative Arbeiten.

 

Viele liebe Grüße zurück nach Deutschland!

 

(Fotos folgen wieder sobald wie möglich...)

Kommentar schreiben

Kommentare: 0
Das bin ich :)
Das bin ich :)

 Kontakt:

alina.in.ghana@gmail.com

 

 

Spenden bitte an:

SPENDENKONTO AKTION LICHTBLICKE GHANA e.V.

Bank für Kirche und Caritas eG

BIC: GENODEM1BKC

IBAN: DE50 4726 0307 0021 8608 00

 

für weitere Infos siehe: Förderkreis

 

Jetzt spenden!

 

  

Für eine andere Perspektive guckt doch einfach mal bei meinen Mitfreiwilligen vorbei!

Lukas

Jan-Niklas

 

 

 

 

Falls Ihr Interesse an den aktuellen Entwicklungen habt, schaut doch mal bei den aktuellen Freiwilligen vorbei!