Harte (aber auch schöne & interessante) Woche von 14 bis 21 Uhr im Center & mein erstes Paket

Hallo Zusammen!

 

Es ist schon was länger her, seit ich das letzte Mal geschrieben habe, aber das liegt einfach daran, dass ich diese Woche immer sehr lange Tage hatte und deshalb keine Gelegenheit, um Euch auf den neuesten Stand zu bringen.

Meine Woche sah nämlich so aus, dass ich immer von 14 bis 21 Uhr im Center gearbeitet habe. Dabei habe ich zunächst am Nachmittag immer mit den Neuen gespielt, gesungen, Spaß gehabt und weiterhin aufgepasst, dass sie sich nicht gegenseitig die Köpfe einschlagen... ;)

Außerdem konnte ich z.B. abends den Jungs beim Kochen zugucken und dabei in Gesprächen viel mehr über die Kinder erfahren, die schon länger im Center leben. Es tat gut, so viel Vertrauen entgegengebracht zu bekommen und dass sich die Jungs mir gegenüber so geöffnet haben. Viele kann ich jetzt deutlich besser einschätzen und ich hoffe, dass sich unser Verhältnis dadurch auch weiter verbessern wird. Es ist schon erschreckend was manche der Älteren zu erzählen haben und was sie alles in ihrem Leben schon erlebt haben. Für uns teilweise unvorstellbare Dinge!

Eines Abends, der Strom im Center war ausgefallen und dementsprechend konnte man mehr oder weniger nichts sehen, ging auf einmal ein Aufschrei durchs komplette Center und ich war schon kurz vorm Ausrasten, da ich im Dunkeln nichts sehen konnte und mich gefragt habe, wie zur Hölle ich denn jetzt auch noch eine Schlägerei auflösen/ verhindern sollte. Aber zum Glück hat mir Ali, neben dem ich gerade in der Küche stand, dann auch den Grund für die Schreie genannt: „Der Strom ist wieder da!!!“ Das habe ich dann kurze Zeit später auch gemerkt, als auch in der Küche das Licht wieder angegangen ist (warum auch immer die Kinder es mal wieder vor mir wussten/ gemerkt haben...). Gott sei Dank also Freudenschreie im Center und ausnahmsweise mal keine Angst- oder Schmerzensschreie… ;)

Weiterhin hatte ich diese Woche sehr viel Zeit für Gespräche mit Evans und Jan in denen ich fast immer sehr interessante Dinge erfahren habe. So z.B., dass der Afrika Cup im nächsten Frühjahr vielleicht in Ghana ausgetragen wird, da Marokko aufgrund der Angst vor Ebola den Afrika Cup nicht mehr austragen möchte oder ansonsten auf jeden Fall den Termin verschieben will. Somit hat die FiFa neben Nigeria, welches wohl bereit wäre, den Afrika Cup auszutragen, auch ein Auge auf Ghana als Veranstaltungsort geworfen. Ich bin mal gespannt was dabei raus kommt. Einerseits fände ich es natürlich sehr cool, hier mal live die Atmosphäre mitzubekommen und selber Spiele im Stadion mitzuverfolgen. Andererseits bergen solche Massenveranstaltungen gerade in Zeiten von Ebola natürlich auch viele Risiken…

Aber ich konnte nicht nur viel mehr über die Kinder im Center und die aktuell wichtigen Dinge in Ghana erfahren, sondern auch über unsere Köchin Auntie Maggi. In dieser Woche habe ich mir morgens immer viel Zeit für Gespräche mit ihr genommen und ihr beim Kochen geholfen. Dabei haben wir viele sehr interessante und schöne Gespräche geführt und sie hat mir viele Dinge aus ihrem Leben erzählt, die teilweise auch ziemlich bedrückend für mich waren. Auntie Maggi ist nämlich – wie ich finde – ein sehr liebenswürdiger, gutherziger Mensch und es tut mir in der Seele weh, zu erfahren, dass sie 3 Kinder Zuhause hat, für die sie leider keine Schulgebühren bezahlen kann und die deshalb nicht in den Genuss einer guten Ausbildung kommen. Weiterhin hat sie mir noch Einiges über ihr bisheriges Leben und die ganzen Vologenerationen für die sie schon gekocht hat erzählt. Sie ist nämlich schon seit 18 Jahren die Köchin bei uns im Volontärshaus und kennt sich dementsprechend auch sehr gut mit allem aus. Es ist schön zu wissen, dass ich hier eine „Ersatz-Mama“ habe, die mir bei Problemen jeglicher Art immer zur Seite stehen wird. Auch ist Auntie Maggi einfach mal zum „Knuddeln“ gut, wenn man einen schlechten Tag hat oder einfach mal eine Umarmung braucht!!

 

Alles in allem lässt sich also sagen, dass ich diese Woche viele Einblicke in das Leben verschiedener Personen, denen ich in Ghana nahe stehe, gewinnen konnte, und mir nun selbst ein viel besseres Bild von den Personen machen kann.

 

Außerdem ist diese Woche mein erstes Paket aus Deutschland angekommen, worüber ich mich sehr gefreut habe und was ein weiteres Highlight dieser Woche war!! Ich werde die deutschen Leckereien mit Sicherheit sehr genießen und weiß sie jetzt noch viel mehr zu schätzen. Das Päckchen konnte ich am Mittwoch zum Glück auch ohne Probleme beim Post Office in Ashaiman abholen. Ich musste dafür nichts bezahlen und Gifty, die Postbeamtin, hat nicht einmal in das Paket reingeguckt. Ich kann also nur Positives über das Post Office und die Mitarbeiter in Ashaiman sagen. 

 

In den nächsten Tagen werde ich Euch auch noch über das Wochenende berichten. Wir haben nämlich schon wieder Einiges erlebt, aber jetzt muss ich Schluss machen, weil die Jungs einen Film gucken wollen.

 

Viele liebe Grüße nach Deutschland und bis bald! :)

Ein paar Eindrücke aus dieser Woche

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