Motorrad fahren, Besuch bei Evans & selbstgemachtes FuFu

Sonntag, 05.10.2014

 

Dieser Sonntag ist etwas ganz Besonderes, weil Evans uns zu sich in die St. Augustine Church eingeladen hat. Leider beginnt die Messe schon um 7 Uhr und so müssen wir schon um 6:15 Uhr am Volohaus losgehen. Das bedeutet 5:30 Uhr aufstehen! Nun ja, da ich sowieso um etwa 3:20 Uhr von einem in der Nachbarschaft stattfindenden Hahnenbattle geweckt werde, da sie herausfinden wollen wer länger und lauter krähen kann, ist es doch ganz schön noch 2 Stunden Schlaf zu bekommen. Aber als dann um 5:30 Uhr der Wecker klingelt ist es noch immer eine Überwindung aus dem Bett zu kriechen – zum Glück nicht für mich alleine, sondern auch für die Jungs. Nach dem Frühstück machen wir uns dann auf zum Center, um dort die Kiddies abzuholen und mit ihnen gemeinsam zur Kirche zu gehen. Auf dem Weg habe ich zwei Kinder an jeweils einer Hand und werde - zugegebernermaßen  -recht dämlich von allen Leuten am Wegesrand angeguckt, weil alle anderen schon weiter vorne sind und ich mit zwei schwarzen Kindern an den Händen etwas hinterherhinke. Nun ja, was soll’s. An der Kirche angekommen haben wir uns dann alle zusammen in die obere Etage gesetzt und ich bin sehr gespannt auf den Gottesdienst. Auf diesen können wir drei uns jedoch eher weniger konzentrieren, da wir viel mehr damit beschäftigt sind, die sehr unruhigen Boys zu disziplinieren und für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Einige der Boys schlafen nämlich mitten in der Messe oder meinen, ständig unruhig auf ihrem Platz hin- und herrutschen zu müssen. Nachdem wir es dann geschafft hatten, alle halbwegs zu sortieren, können wir die Messe auch ein bisschen genießen. Die Musik ist wirklich super schön, weil ein Chor von afrikanischer Trommelmusik begleitet wird und auch sonst ist es mal sehr cool alles von oben betrachten zu können: Also z.B. wie die Leute durch die Gänge und in den Reihen tanzen. Nach der Messe lädt Evans uns noch zu sich nach Hause ein. Dafür müssen wir aber erst mit dem Trotro in sein Viertel von Ashaiman fahren und vorher noch zur Trotro-Station laufen. Kurzerhand beschließt Evans, mich auf seinem Motorrad zur Trotro-Station mitzunehmen, nachdem ich ihm versichert habe, dass ich keine Angst habe, weil ich schon oft mit meinem Vater Motorrad gefahren bin. Also geht es – natürlich ganz ghanaisch ohne Helm – mit dem Motorrad über die Staub-Schotter-„Straße“. Aber ich vertraue Evans soweit, dass er mich schon sicher fahren wird und nichts zu gefährliches riskiert. Nach etwa 10 min. ist der Spaß auch schon wieder vorbei, wobei es schön war einmal wieder auf einem Motorrad zu fahren. Jetzt heißt es für uns ab ins Trotro und nach etwa 15 min. aussteigen und loswandern. Kurze Zeit später holt uns Evans auf dem Weg ein und wir gehen zusammen zu seinem Haus. Nun ja, in Deutschland würde man das Ganze wohl eher als Bauruine bezeichnen, aber so ist das nun mal in Ghana. Die Leute bauen „kakra kakra“ an ihren Behausungen, weil sie es sich einfach nicht leisten können, alles auf einmal zu bauen. Aber es ist schön zu sehen, dass sie trotzdem glücklich sind und hier lernt man, die wichtigen Dinge im Leben wertzuschätzen und das sind sicherlich keine materiellen Dinge! That’s Ghana!

Da Evans einfach ein wirklich guter Koch ist, zaubert er uns ein atemberaubendes Frühstück: Es gibt Omelette mit Zwiebeln, Paprika und Tomaten und dazu noch sein leckeres selbstgebackenes Brot, yummy (sogar noch besser als das von Auntie Maggi, und das will schon was heißen)! Während wir dann gemütlich das Haus und die Umgebung erkunden und Small-Talk mit Evans und seinen Kindern führen, muss er mit seiner Frau körperlich richtig hart arbeiten: Er möchte nämlich extra für uns heute FuFu zubereiten und uns damit noch verwöhnen. Es handelt sich dabei um eine Mischung aus Cassava (eine Wurzel, die ähnlich wie Yam nach Esskastanie schmeckt) und Plantenen (eine Art Banane), die gestampft werden muss. Dabei übernimmt Evans die Rolle des Stampfers und seine Frau sorgt dafür, dass immer neues Zeug zum Zerstampfen in die Schale kommt und alles gut durchgemengt wird. Dafür braucht man wohl relativ viel Vertrauen in seinen „Stampfer“, wenn man mit der bloßen Hand in der Schüssel rumrührt, während der andere mit voller Kraft die Zutaten zerstampft. Schon bald ist das FuFu fertig gestampft und als Beilage gibt es eine „Light Soup“, eine Soße/ Suppe aus Tomaten und einigen Gewürzen mit einer Fleischeinlage, ebenfalls alles sehr yummy. Und natürlich deutlich besser als das FuFu aus der Chopbar letzte Woche…

Nach dem Essen machen wir uns dann mit ziemlich vollen Mägen (außer natürlich Lukas, der ständig und wie ein Loch ist bzw. essen könnte) auf den Rückweg ins Zentrum von Ashaiman und dann zurück zum Volohaus.

 

Alles in allem ein sehr schöner und ereignisreicher, aber auch anstrengender Tag. Heute werde ich wohl ziemlich früh ins Bett fallen, und das nicht nur aufgrund der Tatsache, dass ich schon um 5:30 Uhr aufstehen musste.

Achso und noch was: Skype funktioniert jetzt auch endlich! :)

 

Mit diesen Neuigkeiten verabschiede ich mich vorerst mal wieder. Ganz viele liebe Grüße nach Deutschland und bis bald!

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