Meine ersten Stunden auf ghanaischem Boden

Gestern Nacht kommen wir pünktlich um 20:05 Uhr Ortszeit in Ghana an. Das Klima/ Wetter ist sehr angenehm, da es im Flieger doch wirklich seeehr kalt war und in Ghana die schwüle Luft durch einen leichten Wind deutlich angenehmer ist.

Nach einem kleinen Plausch mit einer der Stewardessen und einer kurzen Fahrt mit dem Bus stehen wir endlich im Kotoka International Airport (kurz KIA). Nach kurzer Überlegung entschließen wir uns, uns in die Schlange für Visa anzustellen, weil wir uns nicht sicher sind, ob wir unser Visum schon am Flughafen verlängern müssen. Auf Nachfrage bestätigt mir eine der Mitarbeiterinnen, dass wir uns schon richtig angestellt hätten. Mittlerweile ist es in der Eingangshalle sehr voll und wir stehen noch immer bei den Visa. Etwas später erklärt uns ein anderer Mitarbeiter, dass wir uns nicht anstellen müssten, wenn wir bereits ein Visum hätten und so verlassen wir diese Schlange und stellen uns in die für die Einreise bei „Other Nations“ an. Ich hätte nicht gedacht, dass diese so lang und überwiegend mit dunkelhäutigen Personen gefüllt ist. Nach etwa einer Stunde erreichen wir den Schalter und können ohne Probleme einreisen. Jetzt zum Gepäckband, wo schon fröhlich die Koffer entlanglaufen. Ich erhasche grade noch einen Blick auf meinen ersten Koffer, der im gleichen Moment auch schon an mir vorbei fährt. Schnell arbeite ich mich auf die andere Seite vor und glücklicherweise hilft mir ein Mann, meine Koffer vom Band zu holen. Kurz danach schnauzt mich ein Military-Typ an, warum ich mir denn keinen Wagen für meine Koffer holen würde, denn es war, zugegebenermaßen, etwas schwierig, den Weg vom Band zurück mit zwei fetten Koffern plus Travellerrucksack und Laptop zu bestreiten. Endlich geschafft darf ich noch etwa 10 min. auf die Jungs warten. Jan-Niklas prescht dann voraus, und Lukas und ich müssen die Erfahrung machen, vor der wir so oft gewarnt wurden: zu viele seeehr hilfsbereite Menschen. Prompt schnappt sich ein Mann einen von meinen und einen von Lukas Koffern und meint, er würde mit uns gehen und dann müssten wir nicht zum Zoll. Lukas und ich, völlig geflasht, lassen ihn gewähren und folgen ihm stumm. Nichts desto trotz muss Lukas am Zoll aber seinen einen Koffer öffnen, aber zum Glück wird nichts beschlagnahmt. Also setzen wir unseren Weg fort und werden letztlich böse überrascht, denn auf einmal sollen wir den Mann bezahlen. Lukas empört sich aber solange, bis der wirklich hartnäckige Ghanaer endlich geht. Dann das nächste Chaos, Jan-Niklas Koffer ist kaputt gegangen und jetzt will er sich beschweren. Lukas und ich stehen also mit fünf Koffern + Handgepäck im Ausgangsbereich und versuchen verzweifelt alle Leute wegzuschicken, die uns anquatschen. Plötzlich steht ein Ghanaer vor uns und fängt an mit uns zu reden und grade als wir auch ihn abwimmeln möchten, fragt er, ob wir zum Rays of Hope Center gehören würden und stellt sich als Peter, der Center Manager, vor. Er weißt uns darauf hin, dass in der Eingangshalle auch Jan und seine Verlobte sitzen und schickt uns zu ihnen. Wir sagen allen, dass Jan-Niklas noch in der Schlange bei den Beschwerden steht. Um etwa 22:45 Uhr, können wir aber dann endlich mit dem Pickup und Peter und Evans zum Volohaus fahren. Die Fahrt ist generell schon überaus rasant, aber als wir in die Straßen von Ashaiman einbiegen, fängt mehr und mehr eine Achterbahnfahrt an, da Evans sämtlichen Schlaglöchern in der Straße ausweichen muss, während er in einem Affenzahn über die Staubpiste rauscht. Lediglich bei Abbremsdingern im Boden tritt er dermaßen auf die Bremse, dass es echt nicht mehr feierlich ist. Nach etwa 30 min. kommen wir im Volohaus an, mittlerweile ist es 23:25 Uhr. Schnell werden die Zimmer verteilt, wie schon Jan es uns am Flughafen vorgeschlagen hat: Ich bekomme das Größte, damit wir besser zusammenrücken können, wenn Besuch kommt. Nachdem wir die Koffer vom Pickup geladen haben, sitzen wir noch mit Peter, Evans und John, der heute ausnahmsweise im Volohaus übernachtet, um uns bei eventuell auftretenden Fragen zu helfen, im Wohnzimmer und machen noch ein bisschen Smalltalk. Doch bald verabschieden sich Evans und Peter und wir drei Volos fangen an, unsere Koffer auszuräumen und die Zimmer zu beziehen. Schnell kehrt jedoch Ruhe bei uns ein, da wir sehr erschöpft von der Reise sind und einfach ins Bett fallen.

Doch das erste Afrika-Klischee wird sofort erfüllt: Es gibt kein Wasser! D.h. für uns: keine erlösende Dusche nach der langen Reise und stattdessen verschwitzt und muffig ins Bett, ugh! But, that's Ghana for us! ;)

  

Am nächsten Morgen wache ich schon um 5:53 Uhr das erste Mal auf, weil es draußen mittlerweile hell ist und die Ghanaer schon fleißig ihren Geschäften hinterhergehen. Zum Glück kann ich noch weiterschlafen, aber gegen 7:40 Uhr beschließe ich dann doch aufzustehen. Im Garten treffe ich John und wir unterhalten uns ein bisschen, wobei ich ihn ehrlich gesagt nicht sonderlich gut verstehe. Gegen 9 Uhr fallen auch die Jungs aus ihren Betten und wir frühstücken: Brot mit Marmelade, was eigentlich ganz in Ordnung schmeckt.

Nach dem Frühstück kommt zunächst Maggi, die ganz nett erscheint, und dann Evans zu Besuch. Mit ihm sprechen wir wichtige Dinge ab, die so schnell wie möglich erledigt werden müssen: Geld umtauschen, ghanaische Sim-Karte und Internet-Access. Wenig später ziehen wir mit John los, um genau diese 3 Dinge zu besorgen. Und hier bestätigt sich, dass das Klischee vom reichen Weißen schon irgendwie stimmt: 245 Cedi für 50 € erscheint doch ziemlich viel. Mit dem neuen ghanaischen Geld geht es los, um Sim-Karten und Internet zu besorgen. Leider konnten wir morgens nämlich die W-LAN Box nicht installieren.

Wieder in unserem neuen Zuhause angekommen hatte Maggi uns leckere Nudeln mit Gemüse dagelassen, wirklich lecker! Während dem Mittagessen kam dann auch Jan vorbei und wir beredeten noch einige Dinge mit ihm. Unter anderem hatte es schon den ersten Stress wegen der Flutlichtstrahler gegeben… Nach dem Essen fing der gemütliche Nachmittag an, ich habe wieder im Internet gesurft und einen ersten Blogeintrag verfasst. Gleich gibt es noch mal das Mittagessen zum Abendessen und dann wollen wir einen Film gucken. UND, es gibt seit heute Nachmittag wieder Wasser!! Das heißt, heute Abend ist duschen angesagt! :)

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