Update zu Ebola

Was ist Ebola?

Die Ebola-Epidemie in Westafrika ist nach Angaben der WHO außer Kontrolle. Mehrere hundert Menschen sind bereits an der Fieberkrankheit gestorben. Warum ist dieser Ausbruch so massiv? Lässt sich die Epidemie überhaupt bekämpfen?

Was ist Ebola genau?

Ebola ist eine Fiebererkrankung, die durch Viren übertragen wird. Sie ist in etwa 50 bis 90 Prozent der Fälle tödlich. Vor fast 40 Jahren, 1976, wurde die Krankheit erstmals in Zaire entdeckt, der heutigen Demokratischen Republik Kongo. Die Krankheit tritt in Wellen auf, der größte bisher registrierte Ausbruch hält Westafrika seit März dieses Jahres in Atem.

Ebola-Epidemien von 1976 bis 2012
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Was sind typische Ebola-Symptome?

Typische Anzeichen für eine Ebolaerkrankung sind laut WHO starke Schwäche, Fieber, Kopf- und Halsschmerzen sowie Muskelschmerzen. Später kann es zu Erbrechen, Durchfall und Hautausschlag kommen, auch Nieren- und Leberfunktionen können beeinträchtigt sein. In manchen Fällen leiden Erkrankte unter inneren und äußeren Blutungen. Die Symptome treten etwa zwei Tage bis drei Wochen nach der Ansteckung auf.

Wie wird Ebola übertragen?

Das Virus wird durch direkten Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten übertragen. Dazu gehören Blut, Speichel, Urin, Durchfall, Schweiß oder Sperma. Deshalb sind besonders Personen anfällig, die in engem Kontakt mit Erkrankten stehen, also Familienmitglieder, Ärzte oder Pflegepersonal. Auch Tiere können Menschen mit dem Virus anstecken. Risikotiere sind Affen, Fledermäuse (vor allem Flughunde) und Antilopen. Bislang ist nicht nachgewiesen, dass Ebola von Mensch zu Mensch durch die Luft übertragen wird. In Studien wurde allerdings festgestellt, dass Tiere sich auch auf dem Luftweg infizierten.

Wie sind die Überlebenschancen?

Es gibt fünf verschiedene Virenstämme. Vier davon können Menschen gefährlich werden. Je nach Virenstamm und der medizinischen Versorgung sterben etwa 50 bis 90 Prozent der Erkrankten. Bei dem aktuellen Ausbruch liegt die Todesrate bei etwa 55 Prozent. Die meisten Patienten sterben vermutlich an Organversagen, das durch Blutgerinnung ausgelöst wird.

Wie kann man sich vor Ebola schützen?

Der beste Schutz ist es, den Kontakt zu kranken oder toten Affen sowie Flughunden zu meiden. In Westafrika gehören Affen- und Flughundefleisch zu den Nahrungsmitteln. Um eine Infektion zu verhindern, rät die WHO dazu, rohes Fleisch dieser Tiere nicht selbst zuzubereiten oder zu essen. Ebenso sollte man keine Kranken pflegen, Verstorbene waschen oder direkten Kontakt mit ihnen bei Begräbnissen haben.

Warum ist das Virus so schwer unter Kontrolle zu bekommen?

In den betroffenen Ländern fehlt die medizinische Ausrüstung, um die Krankheit zu stoppen. Außerdem arbeitet die Bevölkerung nicht gut mit den Hilfskräften zusammen. In Westafrika trauen die Menschen Krankenhäusern nicht und suchen sie daher selten auf. Vielen Menschen muss erklärt werden, wie ein Virus wirkt. In den Dörfern ist es häufig Tradition, die Toten zu berühren und zu waschen. Durch die schlechte Infrastruktur in Westafrika ist zudem die Aufklärung der Bevölkerung schwierig. Außerdem gehen viele Menschen tief in den Wald zum Jagen, so dass das Risiko steigt, mit infizierten Tieren in Kontakt zu kommen.

Wie kann die Epidemie eingedämmt werden?

Vor allem durch bessere Aufklärung der Bevölkerung und dadurch verbesserte Hygienemaßnahmen. Durch weit verbreiteten Analphabetismus und die schlechte Infrastruktur ist das nicht einfach. Außerdem muss lückenlos geklärt werden, mit wem Infizierte in Kontakt waren, so dass diese Personen beobachtet werden können. Mehr Hilfskräfte würden die Situation ebenfalls verbessern, denn Überarbeitung und Übermüdung führen häufig zur Missachtung von Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln. Die WHO hat zur Verbesserung der Situation ein Notfallprogramm mit 100 Millionen Dollar aufgelegt. Auch die Weltbank stellt 200 Millionen Dollar zur Verfügung.

Die WHO hat Ebola als "internationalen Gesundheitsnotfall eingestuft. Was bedeutet das?

Die Einstufung stellt eine völkerrechtlich verbindliche Gesundheitsvorschrift dar. Sie gibt der WHO die Möglichkeit, weltweit Vorschriften zur Eindämmung des Ebola-Ausbruchs zu erlassen. Möglich sind unter anderem Quarantäne-Maßnahmen wie die Schließung von Grenzen sowie Einschränkungen im internationalen Reiseverkehr. Die Seuchenexperten schlugen außerdem Maßnahmen zur Eindämmung der Seuche in den betroffenen Staaten vor. Dazu gehören: Ausrufung des nationalen Notstands, Einrichtung nationaler Krisenzentren zur Koordinierung von Präventions- und Notfallmaßnahmen, Einbeziehung lokaler Kräfte (Stammesälteste, Clanchefs etc.) und flächendeckende Versorgung mit medizinischen Gütern, insbesondere mit Schutzkleidung.

Ebola-Verdachtsfälle und bestätigte Fälle (Stand: 1. August 2014.)
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Kann das Virus auch nach Deutschland kommen?

Dass das Virus nach Deutschland gelangt, ist unwahrscheinlich. Reisende müssten dazu mit den Körperflüssigkeiten oder Organen eines Patienten oder infizierten Tieres in Berührung kommen. Selbst wenn das Virus in Deutschland vorkäme, wäre das Verbreitungsrisiko gering. Angehörige müssten die Erkrankten ohne Schutz pflegen oder selbst beerdigen, damit sich Ebola weiter verbreiten kann. Auch die WHO-Einstufung hat für Deutschland keine direkten Folgen. Wie das Robert-Koch-Institut mitteilt, erfüllt Deutschland bereits die WHO-Empfehlungen.

Gibt es begründete Hoffnungen auf ein Gegenmittel?

Vielleicht. Bislang ist Ebola nicht therapierbar. Zwar werden Medikamente und Impfstoffe entwickelt, klinische Tests allerdings gibt es noch nicht. Angesichts der dramatischen Lage haben jedoch die USA die Sicherheitsbeschränkungen für ein solches, noch in der Testphase befindliches, Medikament gelockert. Das Medikament TKM-Ebola des kanadischen Unternehmens Tekmira Pharmaceuticals greift das genetische Material des Ebola-Virus an - nach Unternehmensangaben wirkte es bei Affen zu "100 Prozent". Versuche an menschlichen Probanden, die sich freiwillig gemeldet hatten, hatte die zuständige US-Behörde FDA aber gestoppt. Jetzt soll es an Patienten in Westafrika getestet werden.

Ein weiteres Medikament, das unter anderem der an Ebola erkrankte US-Arzt erhalten hat, ist ZMapp. Dessen Zustand hatte sich nach Verabreichung gebessert - allerdings fehlen auch für dieses Medikament klinische Studien. Auch die WHO warnte, nicht ausreichend getestete Medikamente zu verabreichen.

 

Quelle: tagesschau.de

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